Mittwoch, 17. März 2010

Blut und Bendel

Um 8 Uhr bin ich aufgestanden. Wenn man Blut will, muss man bis spätestens 10 am Schlachthof sein. Um 9 Uhr holte ich mir meine 10 Liter frisches Blut ab. Ich bemerkte, dass mein Schnürsenkel offen war - naja egal, keine Zeit...

Im Büro kam ich gerade pünktlich zur Mitarbeiterbesprechung - danach galt es den Video-Shoot vorzubereiten. Es war viel zu tun! Die Zeit drängte - aber alles war perfekt getimed. Um 13:45 Uhr hatte ich alle 3 Schauspieler mit dem Auto geholt und wir fuhren zum ersten Drehort. Der war doof. Also fuhren wir zum Schweinheimer Berg. Der Kofferraum war überladen mit Requisiten und Video Gear! Als wir durch den Wald stiefelten fiel mir auf, dass mein Schnürsenkel noch immer offen war. Ach.. egal - beim Videodreh würde ich ihn zu binden.

Der Videodreh verlief hektisch, aber gut. Ständig kamen Leute mit ihren Hunden vorbei und bestaunten das viele Blut. Aber die Zeit drängte - das Sonnenlicht war eh schon von Wolken verhangen. Nach guten 3 Stunden waren auch die letzten Szenen im Kasten. Erschöpft und völlig verfroren eilten wir den langen Weg durch den Wald zum Auto zurück. Nächster Halt: McDonalds, die erschöpften Talente stärken! :)

Ich fuhr schnell zurück nach Hause - "sie" würde bald da sein und wir hatten uns für's Kino verabredet. Nur schnell das Auto entladen und eeendlich Gel in die Haare machen. Gesagt, getan - da war sie schon da. Zeit für meinen geplanten Haarschnitt hatte ich wohl doch nicht. Ich eilte zu ihr und wir fuhren los. Im Auto bemerkte ich, dass meine Schnürsenkel noch immer offen waren. Man ey! Diese Bendel!! Egal - im Kino hatte ich ja genug Zeit (dachte ich mir).

Wir standen an der Kasse und der Film sollte gleich beginnen. Auch hier drängte die Zeit wieder. Wir kauften die Karten und eilten schon bald mit Popcorn und Cola bewaffnet in den Film. Er war gut! Shutter Island. Am Ende des Films gingen wir zum Auto und fuhren nach Hause. Ich holte noch schnell einen Burger für sie beim BK und eine Cola von meinem Schreibtisch im Büro. Unterwegs stellte ich fest, dass mein Bendel immer noch frei herum bendelte.. oh man...

00:05 Uhr - ich habe sie soeben verabschiedet. Ein langer Tag geht zu Ende. Ich setzte mich auf mein Bett und - tja... den Schnürsenkel band ich mir nicht mehr zu. Ich zog den Schuh aus und wunderte mich, wieso man an einem Tag mit 24 Stunden nicht mal eine freie Minute finden kann, um sich seinen Schuh zuzubinden..

Wenn nicht mal Zeit für so banale Dinge sind - nehmen wir uns dann die Zeit für die wirklich wichtigen Dinge, wie Gott und unsere Zeit mit IHM? Der Schnürsenkel hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.. Es wird Zeit, sich Zeit für die wichtigen Dinge zu nehmen..

1 Kommentar:

Daniel S hat gesagt…

Oh man, nach der Überschrift und dem ersten Artikel habe ich schon gedacht: Das endet wohl in einer großen Sauerei, aber: es gabs ja keinen Schnürsenkel-Blut-Zwischenfall :-)