Donnerstag, 25. März 2010

6 Monate Schlaf - ich will zurück auf die Straße!

Heute war der vorerst letzte Videodreh für die laufende Predigtserie "CSI - der Wahrheit auf der Spur".. Teil dieses Drehs war es eine unzählige Schar an Passanten vor der Einkaufspassage zum Thema Ostern zu befragen. Einerseits war ich überrascht, wie viele uns ein Interview gaben, andererseits war ich noch mehr überrascht darüber, wie viele Leute eine völlige Ahnungslosigkeit bezüglich Jesus und dessen Auferstehung an den Tag legten..

In mir tobte alles! Ich wollte jedem das Evangelium erzählen - oder zumindest zu einem Jugendevent einladen.. Doch ich hatte nichts an der Hand. Meine Aufgabe war es Regie zu führen und die Kamera zu bedienen - zu zoomen und Schärfe und Unschärfe abwechseln zu lassen, Makros zu machen und gute Perspektiven zu finden... Es gab so viele gute Vorlagen für so viele gute Gespräche, dass ich innerlich schrie!! Soooo viele Jugendliche saßen, liefen, spielten, chillten und shoppten dort, dass ich mir an den Kopf griff: Warum kennen die alle Jesus nicht?!?

Dann dämmerte es mir: Weil ich Idiot 6 Monate lang geschlafen hatte... Ich habe 6 Monate lang in meinem Büro gehockt und weiß-der-Geier-was gemacht.. Plötzlich erwachte ich! Ich wurde wach aus dieser Trance des sich-Beschäftigens und ich sah plötzlich wieder, warum ich überhaupt hierher gekommen bin!

Meine Vision entbrannte wieder neu und die 300 Jugendlichen, die ich erreichen wollte, schienen mir lächerlich wenige. 600 war doch viel realistischer, angesichts der Mengen, die hier rumliefen! Jemand MUSS ihnen von Jesus erzählen! Es ist mir so egal, in welche Gemeinde sie am Ende gehen, solange sie dort geistlich wachsen - aber sie müssen erst mit Jesus bekannt gemacht werden! Das ist soooooo wichtig!!! :(

Ich höre immer wieder: "Die Jugend von heute hinterfragt alles, was den Glauben angeht" - doch langsam glaube ich, dass das gar nicht stimmt. Sie hinterfragt es nicht, denn sie KENNT es nicht! Die Jugend von heute würde viel weniger Fragen stellen, wenn wir Christen ihnen endlich mal Antworten geben würden! :(

Ich erinnere mich an ein Lied, was ich damals im Zeltlager oft gesungen habe. Es ist kein christliches Lied (von Westernhagen), aber plötzlich wurde es für mich eins: "Ich will zurück auf die Straße.. will wieder singen, nicht schön sondern - grell und laut! Denn Gold, Gold find't man bekanntlich im Dreck, und Straßen sind aus Dreck gebaut.." - genau da gehöre ich hin.. nicht in ein Büro, sondern auf die Straße! Nicht so sehr am Planen, sondern am Machen!

Mein Feuer ist wieder geweckt - es hat lang genug gekokelt - jetzt brennt es wieder! Oh Aschaffenburg! Es wird Zeit dir deinen König vorzustellen!!! Und ich hoffe die Ehre zu haben, euch zwei einander vorstellen zu dürfen!! :)) Lasst es uns anpacken!!

2 Kommentare:

Aschaffenburger Grantler hat gesagt…

Da merk auf! Mit was muss man jetzt rechnen? Neue Sekte am Entstehen?

ordi hat gesagt…

Nee, keine Sekte - eher sowas wie eine "Jugendkirche". Gemeinsam die Bibel lesen, sie erklären, sie aufs Leben anwenden und das mit einem Haufen Jugendlichen, ohne auf seltsame Traditionen achten zu müssen oder auf ältere Leute Rücksicht nehmen zu müssen, denen z.B. die Musik zu laut ist.

"Sekte" wäre ein Verein, der Mitgliedschaft verlangt und Geld einfordert von den Leuten. Ein Jugendgottesdienst ist komplett freiwillig und ohne finanzielle Verpflichtungen. Eine Sekte lehrt seltsame Dinge, die nicht in der Bibel stehen. Wir, als Jugend, wollen die Bibel ernst nehmen und sie erforschen - und nichts weglassen, aber auch nichts dazu dichten. Einfach nur "Bibel pur". Ich würde das nicht als Sekte bezeichnen - Martin Luther hat vor 500 Jahren so ziemlich das Gleiche gemacht, nur ohne Jugendliche :)