Samstag, 23. Januar 2010

Warum feiern? - oder doch "wie" feiern?

Eine Sache verstehe ich nicht ganz.. vielleicht liegt es daran, dass ich alt werde. Oder aber ich habe sie nie verstanden. Ich befürchte gar, dass es letztere Variante ist. Diese Sache ist folgende: Warum zahlt man 8 Euro Eintritt um in einen völlig überfüllten Club zu gehen, dort mäßige bis schlechte Musik zu hören, die einem nur teilweise gefällt (oder wenn, dann definitiv auch nicht jeder Song), und ca. 800% mehr für sein Getränk zu zahlen?

Ich bin früher jeden Freitag "feiern" gegangen. Ein sehr guter Freund von mir und ich sind dafür immer nach Frankfurt gefahren. Dort zahlten wir den Eintritt und tanzten die ganze Nacht durch. Aber weder er noch ich tranken dabei je etwas in dem Club. Das Wasser am Waschbecken war mehr als hinreichend. Der Grund, warum wir in den Club gingen, war simpel: Dort war es laut genug, damit man abtanzen konnte. Es war dunkel und dennoch durch Stroboskope erhellt. Sowas hatte ich zu Hause nicht - und die Lautstärke hätten unsere Nachbarn nur bedingt toll gefunden.

Aber andere Leute? Ich komme mir irgendwie vor wie von einer anderen Welt. Ich sehe, wie Leute in die Clubs rennen, um dort von wildfremden Menschen bedrängt zu werden - sich durch die Menschenmassen und deren Schweiß zu schmiegen, um an eine Bar zu gelangen, an der man für das, was man im heimischen Kühlschrank ebenfalls stehen hat, das 8-fache zu bezahlen. Und das meist, obwohl man nicht mal Durst hat! Einige sagen, sie möchten sich unterhalten - aber man muss sich anschreien, um was zu verstehen. Und danach riechen alle Klamotten nach Rauch... Aber irgendwie scheint das wohl was Tolles zu sein... Leider verstehe ich es nicht :(

Vielleicht kann es mir ja mal jemand erklären? Vielleicht bin ich wirklich blind oder doof oder nicht-von-dieser-Welt, aber... WAS genau finden die Leute an dieser Art von "feiern"?

Aber der Mensch liebt es, Dinge zu feiern. Man feiert Weihnachten, Geburtstage, den Schulabschluss und natürlich auch viele andere kleine Feiern dazwischen, und sei es nur ne Grillparty. Feiern ansich ist nichts Schlimmes. Wir "feiern" ja auch Gottesdienst, oder feiern Jesus in Worshipnights. Aber der Kontrast zu dem, was die Welt "feiern" nennt, ist für mich einfach zu krass. Wieso hat das überhaupt den selben Namen?! Warum scheint für viele "feiern" stets mit Alkohol zusammenzuhängen?

Heute hatten wir eine Worshipnight (bzw. "Praise Night"). Wir sangen zusammen, wir beteten zusammen, wir feierten das, was Jesus für uns getan hat. Wir hatten Gemeinschaft und tranken und aßen, so viel wir wollten - für weit weniger als einen Euro pro Person wurden alle bedient. Aber das Klientel der Clubszene Aschaffenburgs? Sorry, Leute.. aber ich glaub, ich schnall's nicht.. Die haben ganz andere Sachen im Kopf - nur verstehe ich diese Sachen nicht. WAS macht diese Szene so attraktiv? Warum sind in den Clubs hunderte und bei unseren Worshipnights "nur" 59 Leute?

Ich bin auf eure Antworten gespannt. Aber auch auf eure Erfahrungsberichte. Was bedeutet für euch "feiern"? Warum feiert ihr? Und "wie" feiert ihr?

2 Kommentare:

Waldemar Penner hat gesagt…

Das Feiern in Clubs oder dergleichen ist mir fremd. Bin bis jetzt nur einmal in einer Disco gewesen und das war die Abschlussparty meiner Berufsausbildung. Jedoch stand ich nur dumm rum...

Ein Gedanke von mir, warum die Leute die Clubs einlaufen und dann auch noch viel trinken ist, dass sie so vom Nachdenken abgelenkt werden. Das Leben ohne Jesus ergibt keinen Sinn, und damit ich nicht dazu komme um über den Sinn des Lebens nachzudenken, lenke ich mich ab!
Diesen Gedanken kann man sicherlich noch weit vertiefen, aber das würde die Kommentarfunktion sprengen.

Mathias hat gesagt…

Hallo Ordi, ich bin's wieder! Hier stimme ich dem Sinn Deiner Frage voll zu, wenn auch immer ich noch nicht mit der "SATANS-Winter" Geschichte durch bin.

Meine Erfahrungen mit dem Club-Rennen ist nur sehr kuzweilig gewesen. Ich bin im christlichen Elternhaus groß geworden und da ist das Dico laufen eh eher ein Unding gewesen. Mein Vater, selber Missionar gewesen meinte nur: "Geh nur, aber wenn Du nicht mit durchgetanzten Schuhen wiederkommst, solltest Du Dir deinen Bezug zur Disco mal überlegen." Er prüfte nicht aber ich dachte ich zeig ihm, dass die Schuhe anschließend noch immer wie neu aussahen.
Nachdem ich dann so nach 3 Monaten des mehrfachen Club- Disco- Besuchs mal von einem netten Freund (Nicht Christ) gefragt wurde was ich denn so abends mache und von meinen Erfahrungen berichtete, meinte er nur: "Gehörst du etwa zu diesen Leuten"? Ich verstands erst nicht genau, aber dann doch, dass ich zur Jesus-Seite gehörte, also nicht zum "Abhängen in Disco's". Das war der Tag als alles vorbei war. "Eine Jesus Erfahrung, durch einen ENGEL?" Jedenfalls benutzte er meinen Freund dazu.
Wie dem auch sei, die Zeiten haben sich geändert und feiern tue ich heute eher mit Freunden in ruhiger Athmophäre und feiern kommt für mich vom Begriff Feierabend,also Ausruhen, Schwatzen, etwas Essen, gute Musik, etc.
Die Jugend von heute sucht beim weltlichen feiern, eher das gemeinsame "Abhängen", manchmal auch "Komasaufen", manchmal suche nach neuen Sexpartnern usw...!?!