Samstag, 16. Juni 2007

Kreativität vs. Professionalität

Für alles gibt es Profis. Einerseits ist das zwar gut (besonders, wenn es zu Themen wie Herzchirurgie oder Abwasserkanalreinigung geht), andererseits nimmt es sehr viel Kreativität weg: Die meisten Gemeinden scheinen hier stets ein VBS Programm zu kaufen: Profis stellen DVDs und Pakete zusammen, in denen alle Songs, Bastelmaterialien, Spielideen und Spielmaterialien, sowie Werbeposter für das Gemeindefoyer enthalten sind. Manche Pakete haben sogar verkleidungen drin, so dass man sich wirklich um gar nichts kümmern muss.

Eine Gemeinde will also z.B. VBS machen: Sie kauft sich ein professionell zusammengestelltes Paket, schaut die Lehr-DVD und macht alles nach Schema F. Die Kids kommen und schauen sich die Musik-DVDs an und lernen am Bildschirm sowie von den Mitarbeitern, die alles brav nach Schema F gelernt haben. Dann gehts zu den Stationen, die genau nach Vorgabe mit den Materialien aus dem Paket gemacht wurden.

Alles läuft perfekt.

Nur die Kreativität stirbt.

Wenn ich Leute frage, wie man vielleicht selbst mal ne Station dekorieren oder gestalten könnte, oder ob man nicht mal MEHR machen könnte als nur Schema F, blicke ich nur in ratlose Gesichter. Selber kreativ werden ist hier scheinbar nicht so "in". :(

Für das Sommercamp Ende Juli ist das zum Glück anders, aber für die meisten Sachen gibt es vorgekaute Programme. Fürs Sommercamp darf ich eine Kurzpredigt vorbereiten zum Thema "Evangelisation und ein Herz für die Verlorenen" - sowie ein paar Devotionals (Devos) für die "gemeinsamen stille Zeiten" *staun*

Anyway.. ich weiss ja nicht, was ihr so davon haltet, aber ich finde, dass eigene Kreativität meist wesentlich cooler ist als "gekaufte Programme von Profis".. Alles wirkt so professionell, ja, aber ist das wirklich gut?

Tags:

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich würde sagen, das ist nicht so gut....
weil nämlich, wenn ich mit kreativer beteiligung etwas auf die beine stell, etwas von mir selbst in der sache steckt. ich bin engagierter, ich lasse herzblut hineinfließen (hoffentlich in erster linie Gottes...manchmal hab ich bestimmt auch ganz schön zu kämpfen, bin gestresst etc., egal ob große oder kleine dinge getan werden müssen).
dadurch werden einem sachen wichtiger, als wenn man sie vorgesetzt bekommt und quasi "abarbeitet"...
und wenn einem selbst etwas wichtig ist und andere das mitbekommen und auch sehen können, wieviel da wirklich drinsteckt - von einem selbst...dann berührt es viel eher. es bewegt.
und wenn nicht direkt, dann indirekt, weil das, was man selbst erarbeitet einen selbst auch verändert, was sich wiederum auf andere auswirkt...
so empfinde zumindest ich das :)
was nicht heißen soll, dass man sich nicht mehr von anderen inspirieren lassen soll...vorbilder sind klasse!