Donnerstag, 12. Februar 2009

Wie soll ich mit Unrecht umgehen?

Es gibt eine Person, die mir schon seit mittlerweile einem Jahr eine recht große Summe Geld schuldet, die ich dieser Person geliehen habe. Die Person lebt leider sehr verantwortungslos, so dass die Aussichten auf die Rückzahlung schwindend gering wurden. Ich spielte in den letzten 2 Monaten sogar schon mit dem Gedanken eine Inkassofirma damit zu beauftragen, damit ich die Sache endlich vom Hals habe...

Aber was sagt Gott dazu? Wie möchte Gott, dass ich mich verhalte? Er ist ja ein gerechter Gott, und Gerechtigkeit ist sogar sein Name (Jeremiah 23,6 & 33,16). Einige wenige Menschen sagten mir jedoch, dass man solche Ungerechtigkeit einem selbst gegenüber jedoch einfach ertragen soll...

Heute hatten wir hier, wo ich gerade bin, eine Andacht. Es ging um den Charakter, den Gott in uns Christen formen möchte. Er will eben jenen Charakter in uns bewirken, den wir in Jesus Christus, dem LAMM Gottes, erkennen können: Gehorsam, Unterordnung, Leidensbereitschaft.

Zum letzteren Charakterzug lasen wir diverse Bibelstellen - u.a. auch 1. Korinther 6,6-7:
Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige. Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasst ihr euch nicht lieber ausrauben?
Whow... krass.. gestern abend sagte ich noch einem der hier wohnenden Leute, dass eine Predigt wirklich dann gut ist, wenn man sich danach unwohl fühlt.. wenn Gott einem zeigt, wo man sich zu ändern hat, wo man sein Denken neu "über"denken und verändern muss... Gott hat eben diese Andacht benutzt um mir zu zeigen, dass Ihm mein Eifer nach Gerechtigkeit nicht wichtiger ist als meine Heiligung, in der ich viel mehr leben sollte... Erst muss man sich den Charakter von Gott verändern lassen (ein Schaf werden, das bereit ist zu leiden), bevor man Eifer für Gottes Gerechtigkeit haben kann, da man letztere ohne ersteres nicht wirklich versteht.

Wir lasen auch in 1. Petrus 2,19-23, dort steht u.a. dies:
(v.19) Denn das ist Gnade, wenn jemand wegen des Gewissens vor Gott Leiden erträgt, indem er zu Unrecht leidet.

(v.20b-21) Wenn ihr aber ausharrt, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist Gnade bei Gott. Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt;

(v.23) ..der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.
Jesus hat, als er vor Pilatus stand, kein Wort zu den Anschuldigungen gesagt. Er war nicht nur demütig, sondern hat sich der Autorität Gottes, aber auch der Autorität des Staates untergeordnet. In Lukas 23,1-4 lesen wir, dass Pilatus selbst keine Schuld an Jesus gefunden hat. Und obwohl der Mob und die Hohepriester ständig schrien "Kreuzige ihn!" und Pilatus mit ihnen diskutierte, schwieg Jesus (wie in Jesaja 52 vorausgesagt). Es ist beeindruckend zu sehen, welches Beispiel Jesus uns (und ganz besonders mir) hier gibt: Selbst wenn dir Unrecht droht, selbst wenn dir Unrecht angetan wird, selbst wenn du dadurch nur Nachteile für dich selbst bekommst: Schweig. Halte es aus. Folge deinem HERRN... wow... wir haben einen echt krassen Gott!

Und es bewahrheitet sich mal wieder: "Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens." (Hebräer 4,12) - Gott verändert meinen Charakter - zumindest möchte er das - und der Heilige Geist leitet uns in alle Wahrheit, durch Sein Wort. Hallelujah!

Was das verliehene Geld angeht - so werde ich es machen, wie Petrus es in 1. Petrus 2,23 schrieb - ich wiederhole nochmal den letzten Vers von oben:
..der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.
Jesus hat seine Sache, in diesem Fall sich selbst, an den übergeben, der gerecht richtet (Gott). Unsere und meine Aufgabe ist es, solche Dinge an Gott abzugeben und Er wird es schon richten. Sein Recht ist weitaus gerechter als meins. Und ich bin sehr dankbar, dass ich nicht bekomme, was ich verdiene, sonst wäre ich schon längst in der Hölle... PRAISE GOD, dass Er uns liebt, uns erzieht, und uns in alle Wahrheit leitet, während Er unseren (Schaf-)Charakter formt und seinem Sohn Jesus ähnlicher macht!

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