Donnerstag, 23. Oktober 2008

Liebe, Beziehungen und ... irgendwo auch noch Gott...

Einer der Hauptgründe, weswegen ich nicht nach Deutschland zurück wollte, war, weil Deutschland sehr liberal ist. Das ist auch kein Wunder, bedenkt man, dass Deutschland auch der Ursprungsort der bibelkritischen und der liberalen Theologie ist. Meine Bedenken waren, dass ich mich mit so nem Mist dann auch rumschlagen müsste. Glücklicherweise war das jedoch nicht so stark der Fall, wie ich befürchtet hatte...

Dennoch hatte ich in den letzten Monaten und Tagen öfter mal Gespräche mit Leuten, bei denen ich mich echt fragte, wer eigentlich das Sagen hat in theologischen Dingen? Wir oder Gott? Besonders in Fragen der Liebe haben viele Christen eine sehr exklusive Meinung. Exklusiv im Sinne von "Gott ausschließend". Warum? Weil dies einen Bereich unseres Lebens berührt, den die meisten von uns nur sehr ungern an andere abgeben. Wir sagen und singen zwar oft "Ich geb mich GANZ hin, und sage ich liebe dich", leben es aber viel zu selten. Das ist auch in meinem Leben leider viel zu oft wahr.

Die Frage ist: Wenn unser Liebesleben uns sooo wichtig ist, besteht da nicht die Gefahr, dass es uns ZU wichtig wird? Wichter als Gott nämlich? Worin zeigt es sich, dass uns etwas wichtiger wird als Gott? Also bei mir ist das so, dass ich dann versuche mir Sachen schönzureden oder die Bibel "anders auszulegen", als es die Hermeneutik erlaubt. Ich weiß das, denn ich mache diesen Fehler auch sehr gern!

Die Sache ist aber die: Wenn wir einen Teil unseres Lebens Gott vorenthalten, oder die Bibel unseren Wünschen anpassen, erlauben wir weder Gott, noch Seinem Wort, uns zu verändern. Gerade Veränderung ist es aber, die wir anstreben sollten! ICH will NICHT so bleiben, wie ich bin, denn ich bin eine blöde Pappnase!!! Ich bete dafür, dass Gott mich verändert - dass mir Sein Wort weh tut... dass mich Sein Wort korrigiert und immer wieder neu auf meine Sünden hinweist...

Denn Gottes Gedanken sind höher als meine Gedanken, und Gottes Wege höher als meine Wege. (Jesaja 55,8-9) Meine Gedanken werden nie "besser" oder höher sein, als Seine. ER hat sich schon etwas dabei gedacht, als Er das in die Bibel schreiben ließ, was da im Moment drin steht. Er hat uns die Möglichkeiten der Hermeneutik gegeben, um zu verstehen, was ER uns sagen wollte. Er ließ die Bibel schreiben, damit Er UNS durch sie korrigieren kann. SEIN Geist war es, der, um so vieles schlauer als wir, diese Worte dort reinschreiben ließ. Wer sind WIR - und wer bin ICH, dass wir denken, wir hätten mehr Weisheit und Verständnis, als Gottes Geist, der uns in Gottes Wort aufträgt zu verstehen, was Gott will? Wer sind wir, dass wir denken, wir könnten etwas so heiliges wie Gottes Wort UNSEREN Wünschen und unserem Lebensstil anpassen?!

NEVER!

Diesen Fehler machen millionen von Menschen. Homosexuelle versuchen ihren Lebensstil zu rechtfertigen (siehe dazu 1. Korinther 6,9-10, Römer 1,26-27, 3. Mose 18,22). Streitende Ehepaare versuchen ihre Scheidung zu rechtfertigen (siehe dazu aber Matthäus 5,32). Stolze Menschen (wie ich) versuchen ihre Sünde (Stolz) und ihren gesamten Lebensstil zu rechtfertigen (siehe dazu Jakobus 4,6). Aber Tatsache ist, dass Gott all das HASST! Er hasst es, wenn ich rumprotze und andere niedermache! Er hasst es, wenn ich mich als was Besseres sehe oder ganz und gar so benehme, als wäre ich besser (oder wüsste alles besser)... Es ist nicht richtig Gottes Wort zu interpretieren, wie es einem passt (2. Timotheus 2,15). Gottes Wort sollte UNS korrigieren - nicht andersrum!

Ich bete dafür, dass Gott mich durch Sein Wort jeden Tag mehr korrigiert und auf die richtige Bahn zurückbringt. Ich weiß, dass Er noch sehr viel Arbeit mit mir hat. Ich bin eben eine geistliche Baustelle... Ich möchte jedoch jeden meiner Leser ermutigen das Selbe zu tun: Lasst nicht zu, dass eure Weltanschauung, eure theologische Überzeugung, oder die Meinung eines Pastors oder Professors, das letzte Wort haben in Dingen, die Gott betreffen. Lasst GOTT und SEIN WORT das letzte Wort haben! Prüft ALLES anhand der Bibel, und behaltet nur, was gut ist (1. Thessalonicher 5,21) und von Gott kommt! Denn auch Pastoren und Professoren können sich irren - egal wie schlau sie sind...

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