Sonntag, 20. Januar 2008

Gottes Vergebung vs. meine Fähigkeit zur Vergebung

Manchmal sündigt man, und stellt im Nachhinein fest, dass es falsch war. Man bittet Gott um Vergebung, und Er ist treu und vergibt uns unsere Schuld, wenn wir Ihm vertrauen.

Es gibt jedoch auch andere Situationen, in denen wir vor der Versuchung stehen etwas zu tun, was WIR wollen, obwohl wir wissen, dass Gott es nicht will! Wir stehen vor einer Entscheidung, Seinen oder unseren Weg zu gehen. Wir wissen, dass, wenn wir unseren Weg gehen, wir Gott enttäuschen. Und DOCH gehen wir oft diesen Weg!! .. Ich spreche in diesem Fall von mir selbst. Gestern Abend wollte ich meine Wünsche haben. Ich wusste, dass Gott total dagegen war, da Er sich dazu sehr klar in Seinem Wort geäußert hatte - und dennoch gab ich mich in Gedanken der Sünde hin. :( Das Ergebnis war, dass ich mich richtig dreckig fühlte... Ich konnte stundenlang nicht einschlafen...

Heute morgen betete ich und bat um Vergebung. Ich sah auf meine Schuld und stellte fest: Ich hatte getan, was ich wollte, aber es hatte mich nicht glücklich gemacht, sondern nur meine Beziehung zu Gott, den ich sooo sehr liebe, geschwächt... Ich war geschockt über meinen Egoismus. Ich bat Ihn um Vergebung, um Heilung, um Reinigung meiner Schuld, welche mich sooo belastete! Und was tat Er? ... Er vergab mir einfach... Er hat vor 2000 Jahren Seinen Sohn geschickt, damit Jesus am Kreuz für EBEN DIESE Sünde von gestern starb... Krass.. Es läßt mich nur noch schockierter auf diese Sünde sehen - und sie verabscheuen....

Aber Gott tat noch mehr - und das ist der Grund für diesen Blogeintrag. Er hielt mir einen krassen Spiegel vor: Nicht 7 mal, sondern 70 mal 7 mal sollen wir vergeben, sagte Jesus. (Matthäus 18:21-22) Wie oft hatte Gott eigentlich mir schon vergeben? Weit mehr als 7x70 mal! .. Und rief Jesus nicht auch mich mit "Folge mir nach!" ?

Ich liebe meine Freundin. Ich liebe sie sooooo sehr! Und sie hat einen Fehler gemacht. Sie war egoistisch, ja, aber genau dadurch zeigte mir Gott, wie ICH eigentlich bin! Ich bin viel schlimmer! Gott hat mir JEDEN TAG mehr vergeben und schlimmere Dinge vergeben, als das, was Er mich bittet ihr zu vergeben.. Ich habe mit 2 verschiedenen Maßstäben gemessen. :( Ja, sie hat mich verletzt und enttäuscht, aber WIE OFT HABE ICH DAS SELBE GETAN? Ich habe Gott viiiiiel öfter enttäuscht, indem ich genau das gemacht habe, was ICH wollte - obgleich ich wusste, dass es Gott verhasst ist, was ich da tue!

Und Gott vergibt mir. Aber Er ruft mich auch auf Ihm nachzufolgen und es Ihm gleich zu tun. In Epheser 5:25-27 steht geschrieben:
Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, auf dass er sie heilige, nachdem er sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort; damit er sich selbst die Gemeinde herrlich darstelle, so daß sie weder Flecken noch Runzel noch etwas ähnliches habe, sondern heilig sei und tadellos.
Krass... anstelle aufgrund meines verletzten Stolzes in Selbstmitleid zu versinken, sollte ich mir an Jesus ein Beispiel nehmen: Vergeben und mich darum bemühen SIE in ihrem Heiligungsprozess zu unterstützen. Gott hat mich nicht bloßgstellt, als ich Fehler machte. Sondern Er vergab mir und sorgte dafür, dass ich wieder als Gerecht vor Ihm galt, indem Er mir meine Sünde nicht länger anrechnete. Nicht nur das - Er heilte mich sogar von den Folgen meiner Rebellion gegen Ihn. WIE VIEL MEHR sollte ich, dem SO VIEL vergeben wurde, meinem Nächsten vergeben! (Lukas 7:47) Wie viel mehr sollte ich mich darum bemühen, "sie" zu heilen und in ihrem Heiligungsprozess aufzuerbauen! Wie viel mehr sollte ich, auf Gottes Liebe schauend, darum bemüht sein für sie da zu sein, wenn sie es am dringendsten braucht! ("Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauch ich es am nötigsten!") Mein Stolz ist verletzt, aber sie an ihre Schuld zu erinnern hilft weder ihr noch mir, sondern richtet nur noch mehr Schaden an.

Ich bin Gott so dankbar, dass Er mir zeigte, wie dumm und egoistisch ich doch bin. Dafür, dass Er mir zeigte, dass ich in dieser Situation so hätte handeln sollen, wie ER an mir jeden Tag handelt! Gott ist treu und gerecht. Er, Jesus, der Er es als keinen Raub erachtete Sein Königreich zu verlassen und sich zu erniedrigen, nur um denen, die Er liebt, zu dienen (nach Philipper 2:5-8). Ich danke Gott dafür, dass Er mir zeigte, wie man als Christ handeln und denken sollte - und wie man vergeben sollte. Und dafür, dass Er mir zeigte, dass Er von mir erwarten darf, dass ich vergebe, bedenkt man, mir viel mehr Er mir vergeben hat! PRAISE GOD!!!

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