Dienstag, 4. November 2008

Was will dieser Gott eigentlich von mir?!?

Hast DU dir jemals diese Frage gestellt? Was will Gott, wenn es Ihn denn gibt, überhaupt von dir? Will Er überhaupt was? - oder ist Er eher weit weg und hat mit uns Menschen sooo direkt eigentlich nichts zu tun?

Als Christ glaube ich ganz fest in meinem Herzen, dass Gott nicht nur real ist und lebt, sondern dass Er mir sehr nah ist und mit mir spricht. Das glaube ich nicht nur, sondern bekomme Seine Antworten ja auch ganz klar mit. Ich merke, dass Gott ein sehr persönlicher, intimer, NAHER Gott ist, der mich liebt, mich kennt, und eine Beziehung zu mir pflegt. Was will dieser Gott also?

Dieser Gott, dessen Sohn Jesus Christus ist, und dessen Heiliger Geist in jedem wiedergeborenen Christen wohnt, möchte vor allem eins: Meine Liebe. Diese Liebe soll sich in Form von Hingabe und Gehorsam ausdrücken, aber vor allem durch tiefes Vertrauen und ein "Warten auf den Herrn". Letzters fällt mir manchmal wirklich schwer, weil ich ein "Macher" bin. Ich will ständig irgendetwas machen! Einfach warten und auf Gott hören fällt mir schwer. Aber genau das möchte Er oft von mir.

Bisher dachte ich, dass dies einer der einzigsten Sachen war, die ich nicht so gut hinbekomme. Das stimmt aber gar nicht. Gehorsam ist sowieso so eine Sache, mit der wir alle oft zu kämpfen haben. Aber in den letzten Tagen ist mir noch etwas aufgefallen, womit ich zu kämpfen hatte (und habe): Das tiefe Vertrauen.

Eigentlich dachte ich, dass ich ein absolut tiefes, unerschütterliches Vertrauen in Gott habe. Für die meisten Bereiche meines Lebens habe ich das auch. Ich mache mir keine Sorgen um meine Zukunft, oder über Finanzen, oder über meinen "(be)Ruf". Aber Seine Zeit ist nicht meine Zeit, wie auch Seine Wege höher sind als meine. So habe ich jetzt gelernt, dass ich noch lernen muss auf Seine Zeit zu vertrauen. Das scheint zwar sehr eng mit dem "Warten auf den Herrn" verbunden zu sein, ist aber dennoch mehr eine Vertrauenssache. Habe ich wirklich Vertrauen darauf, dass Gott "spätestens rechtzeitig" eingreift? Vertraue ich darauf, dass Gott mir zur rechten Zeit das offenbart, was Er mit mir vorhat?

Sehr oft habe ich erkannt, wie Gott mich auf beeindruckende und fantastische Weise "geführt" hat, nachdem Er mich bereits geführt hatte. Ich würde so gerne Gott mal "auf frischer Tat ertappen" - und zwar so, dass ich merke "Wow! Da spricht Gott! DAhin will Er also, dass ich gehe!" ... Mein Vertrauen in Ihn ist groß, aber es ist nicht groß genug.

Gott möchte, dass Er mein ALLES ist. Ich soll mir an IHM genügen. Und doch will ich oft "mehr", obwohl "mehr" einfach nur bedeutet, dass ich Gott nicht verstanden habe und Er nicht groß genug in meinem Verständnis ist... Ich habe sozusagen Angst etwas zu verpassen, obwohl das in einem Leben mit Ihm nicht möglich ist... Aber genau das ist es, was ich ja so oft auch bei anderen kritisiere: Anstelle Gott nachzufolgen und IHM zu dienen, hofft man darauf, dass Gott MIR folgt oder MICH segnet, also MIR dient. Das ist sooo falsch! Nadz hat es neulich in ihrem Blogeintrag "Beziehungsfrage" sehr gut auf den Punkt gebracht: Es geht nicht darum gesegnet zu werden, sondern einfach ständig in Seiner Gegenwart zu leben - und bei IHM und FÜR Ihn zu leben...

John Piper, einer meiner größten Vorbilder im Glauben -und in Demut- sagte oft:
"God is most glorified in us when we are most satisfied in Him"
Oh wie sehr ich mir wünsche, dass Gott wirklich ALLES für mich wird! Dass mir einfach NICHTS auf der Welt mehr so wichtig wird, als dass ich meine Zeit mit Gott vernachlässige. Und dass ich wirklich in Seiner Gegenwart lebe - egal was kommt, egal wer kommt, egal was verschwindet, egal wer verschwindet. Jesus sagt uns höchstpersönlich:
"Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles [Gottes Segen] zufallen." (Matthäus 6,33)
Und hat nicht schon David in Psalm 37,4 geschrieben:
"und habe deine Lust [oder: dein Verlangen] am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt!"
Die Frage ist also nicht "Was will Gott von mir?", sondern "Was will ICH von IHM?"

Mit den Worten von Charles Draper, meinem AT II Professor in Kentucky, möchte ich schließen, denn sie bringen einen zum Nachdenken:
"It's easy to say 'Jesus is all you need' until Jesus is all you have, this is when you realize that Jesus is all you want."
Einfach nur Gott - einfach nur Jesus... mehr will ich nicht... mehr brauche ich auch nicht.

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