Montag, 12. Januar 2009

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"In God you come up against something which is in every respect immeasurably superior to yourself. Unless you know God as that and therefore know yourself as nothing in comparison you do not know God at all. As long as you are proud you cannot know God. A proud man is always looking down on things and people: and, of course, as long as you are looking down, you cannot see something that is above you."
C.S. Lewis, Mere Christianity
Wie rechtfertigen 99% der Christen in diesem Land eigentlich ihre Arroganz? So viele sind eingebildet und scheinen es nicht mal zu merken. Demut kennt kaum noch jemand - und als etwas Gutes wird es hierzulande sowieso nicht mehr gesehen. Wer schweigt oder still ist gilt, auch in christlichen Kreisen, als graue Maus, Einzelgänger, zurückgezogen, schüchtern, introvertiert, menschenscheu oder sonstwas. Dabei muss das meiste davon gar nicht stimmen! Aber wenn man nicht die Partybombe ist, oder nicht eine Datenbank voller Freunde hat, stimmt was nicht mit einem.

Oder es gibt das andere Extrem: Die guten Zuhörer. Aaah jaaaa... schön... zuhören... jaaaa... Die sind auch gut, denn man kann ihnen ein Ohr abkauen und sie sind "Freunde". Meist werden sie zwar ausgenutzt, aber egal. Aber selbst bei dieser Kategorie vermisse ich sehr oft eben das, was Lewis anspricht: DEMUT und den Blick nach OBEN! Was bringt es, wenn sich Menschen stunden-, ja sogar tagelang unterreden, aber dabei nur heiße Luft ausgetauscht wird? Ein Gespräch, vor allem seelsorgerlicher Natur, dass Jesus nicht verherrlicht und in den Mittelpunkt des Problems rückt, ist WERTLOS - und was nicht für Jesus ist, ist gegen Ihn.

Wo sind die geistlichen Krieger, die ich vor 2 Jahren noch neben mir wusste? Wo sind die, die jeden Tag Gott mit ihren Gebeten bestürmen und in Demut Schwächere erheben und sich unter sie stellen, damit die Schwachen wachsen können? Wo sind die, die nicht nach den Lüsten ihrer Augen leben und vieles dann auch noch christlich verpacken? Wann hört die Heuchelei auf, die der Ausbreitung des Reiches Gottes in diesem Land so im Wege steht?!

Ganz ehrlich: Wenn ich damals vor 10 Jahren die Christen von heute getroffen hätte und sie hätten mir das Christentum angeboten, ich hätte es abgelehnt, weil ich nicht so hätte sein wollen, wie so viele von ihnen heute sind. Selbst ich, der ich damals ein Gottloser war, habe ein moralisch ehrlicheres Leben geführt, als die meisten Christen, die ich heute kenne. Sollte uns sowas nicht zu denken geben???

Strebe nach Demut - denn der höchste Platz, den ein Christ erreichen kann, ist auf den Knien unterm Kreuz.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

komisch, dass du dich durch diesen text total hochmütig darstellst...
"ich bin demütig, alle anderen sind so schlechte christen"... irgendwas ist da doch nicht richtig.
und außerdem: du siehst immer nur das schlechte an allen anderen um dich rum... die christen früher hatten vllt andere "schwächen". das ändert aber ncihts, dass christen gott lieben und dadurch errettet sind...

ordi hat gesagt…

Juli, ich würde dich bitten meine Texte genauer zu lesen, bevor du sowas verurteilendes schreibst.

Ich nehme mich dort nämlich kein bisschen aus den Reihen der Leute, die noch dringend Demut brauchen, heraus! Ich brauche sie noch am meisten. Und um die Errettung oder das Heil geht es bei diesem Eintrag doch GAR nicht! Wie kommst du auf sowas?

Bitte lies mir nicht "Sachen in den Mund", die ich nie gesagt habe.

Danke.

Anonym hat gesagt…

Naja...
"Wo sind die geistlichen Krieger, die ich vor 2 Jahren noch neben mir wusste? "
und
"Selbst ich, der ich damals ein Gottloser war, habe ein moralisch ehrlicheres Leben geführt, als die meisten Christen, die ich heute kenne."
klingt eben so, als ob du dich da rausnimmst...
keine sorge, ich lese deine texte sehr sehr aufmerksam durch und versuche dir gar nichts, in den mund zu legen... lass dich von ein wenig kritik (mit einer prise provokation) doch nicht so aus der ruhe bringen :)

ordi hat gesagt…

zu 1: bräuchte ich geistliche krieger an meiner seite, wenn ich keine stütze und hilfe bräuchte? wenn ich geistlich stark genug wäre wie Bruce Willis in den Stirb Langsam Folgen alles alleine zu meistern?

zu 2: ich lebe noch lang kein moralisch makelloses leben. und selbst da beziehe ich mich selbst mit ein, denn seit meiner zeit am BSB benutze ich wörter, die ich nicht mal als Nichtchrist gebraucht hätte. "gut" getan hat es mir moralisch zumindest nicht! mal abgesehen davon hat es nichts mit hochmut zu tun tatsachen aufzuzeigen, die im argen liegen.

ständig nur die klappe zu halten über das, was auch in christlichen kreisen immer mehr und mehr von Gottes Weg abkommt, ist nicht hochmütig, sondern wichtig. was bringt es dir zu kritisieren, wenn du keine konstruktiven gegenvorschläge machst? was ist das ziel deiner kritik? manchmal ist es sinnvoll auch über das von mir kritisierte nachzudenken, als nur dagegenzufeuern :/ aber ich dank dir auch weiterhin für deine comments!

Anonym hat gesagt…

ich denke drüber nach und stimme dir ab und zu mal zu... trotzdem finde ich deine generelle haltung nicht richtig. tut mir leid, dass du das so persönlich nimmst.

ordi hat gesagt…

hmm, also persönlich nehme ich das nicht so. die sache ist halt so: ich nehme nur sachen persönlich, wo mich leute persönlich angreifen - dies wiederum geht nur, wenn sie mich auch persönlich kennen. du kennst mich ja nicht persönlich und schreibst daher nur deinen eindruck. das finde ich gut, da ich so merke, wie es bei leuten, die mich nicht kennen, ankommt. du bist sozusagen eine neutrale person, die, ohne "von mir beeinflusst" eine meinung zu haben. und das ist auch gut so.

würdest du mich persönlich kennen (und damit meine ich nicht nur flüchtige bekanntschaften, sondern freunde), wäre das was anderes. dann würde es mir aber auch viel mehr "persönlich" zu denken geben. so, wie es jetzt ist, gilt deine meinung für mich als "spiegel der mir unbekannten leser" - deine meinung ist mir daher sehr wichtig! nur denke ich über sie anders nach, als über die meinung von freunden. deine meinung lässt mich eher darüber nachdenken, WIE ich meine sachen formuliere - nicht so sehr darüber, WAS ich gedacht habe, als ich es schrieb. daher bin ich dir ja auch immer dankbar für dein feedback, auch wenn ich es selten teilen kann. meine "verneinung" deiner aussagen ist ja auch nicht persönlich gemeint, sondern "richtigstellend", damit leute, die mich nicht persönlich kennen, mal die perspektive der leute erhalten können, die mich kennen (nämlich: "so hat ordi es gemeint: ...")

meine generelle haltung ist (und das können wiederum eher die leute bestätigen, die mich im reallife kennen) eine SEHR lebens-bejahende, lebensfrohe und generell glückliche haltung. mein blog ist das "andere extrem", in welchem ich tiefgründigere gedanken, aber auch sorgen anspreche, die ich im reallife mit fast niemandem besprechen würde. eine art "ventil", wenn du so willst. hier lasse ich raus, was mir an kritik die tage und wochen über auffällt. bloggen ist meine art über meine eigene kritik nachzudenken, sie mal zu formulieren, und darüber zu reflektieren. es ist nicht immer schlau sie direkt an die leute ranzutragen, da sie, wie du sicher bestätigen kannst, nicht immer gerechtfertigt ist.

es gibt einen (recht unchristlichen) satz, der da sagt: "Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" ... so ähnlich ist dies mit meinem Blog: Wie soll ich konstruktive Kritik äußern, wenn ich nicht zuvor auf meinem eigenen Blog darüber "nachgedacht" habe. Auf dem Blog darf sie auch mal destruktiv sein (auch wenn nicht oft). Es ist eine Art "Mindmapping".

Anonym hat gesagt…

Ah, interessant... ich hatte eher den eindruck, dass du nur auf "lebens-froh" tust, aber in echt,also im inneren, dieser kritisch-bedrückte-verbitterte mensch bist :)