Samstag, 13. Oktober 2007

Bräuche, Kulte und rituelle Traditionen

Heute war die Beerdigung meiner Biba. Was gestern und vorgestern hier abging war jedoch schlichtweg erschreckend. Es wurden so viele Bräuche erwähnt, die hier gedacht werden müssten, dass ich mich wirklich fragen musste, ob das noch irgendwas mit Christentum zu tun hatte. Eine "Colive" (eine süße Paste) musste gemacht werden. Diese Paste muss im Haus der Verstorbenen zubereitet werden (zumindest die erste Platte) und die dazu benötigten Weizenkörner müssen sieben mal gewaschen werden. Warum? Gute Frage.. Jemand sagte mir, dass, wenn man die Paste an die Trauergäste verteilt und auch an arme Menschen, die Seele der verstorbenen Person dann in einen höheren Level des Himmels erhoben wird.

*ring*ring* oh, klingelt da etwa der Götzenalarm? Ich war geschockt.

Außerdem müssen "Pakete" geschnürt werden, wo x verschiedene Dinge drin sein müssen. Auch die muss man verschenken. Und da wir in irgendeinem Bezirk wohnen, muss die Tote mit roten, weißen, und blauen Bändern, die sich alle gekreuzt treffen, dekoriert werden.

Des Weiteren musste auch ein Wein mit Öl gemischt mitgebracht werden, den der orthodoxe Priester dann in murmeligen Sprechgesängen über den Leichnam kippte. Verwirrend? Also ich finde schon. Erklärt hat mir dies leider niemand.

Dies sind nur drei der vielen seltsamen Rituale, die man hier hat. Mein Vater nennt sie "Bräuche", aber ich stimme dem nicht zu. Ich habe nichts gegen traditionelle Bräuche, aber gegen Riten, die eher an einen Kult erinnern, bin ich sehr wohl! Mein Papa meinte, dass ich lernen müsse, auch solche Riten und Bräuche zu tolerieren. Hmmmm.. die Leute, die den Götzen Moloch anbeteten, schlachteten ihre Babys rituell ab, damit sie Moloch wohl stimmen mögen. Die Baal Anbeter ritzten sich die Haut am ganzen Körper auf, damit ihr Blut, wenn es in den Boden fließe, seine Aufmerksamkeit erwecke. Gott, der HERR, spricht sich in der Bibel extremst deutlich gegen solche Rituale aus. Sollte ich dann wirklich meinem Vater gehorchen und tolerant sein gegen Dinge, die Gott, der HERR, verachtet und verboten hat?

Nun meine Frage: Kennt jemand von euch die Ursprünge solcher Rituale und Bräuche? Was haben sie mit dem Christentum zu tun? Und müssen wir als Christen uns wirklich diesen Traditionen hingeben? Sollten wir nicht lieber unseren GOTT fragen, was Er davon hält? Ist die Meinung Gottes nicht um ein millionenfaches wichtiger als die einer Gegend mit Traditionen und Bräuchen?

Ich nahm mir die Freiheit heraus die Maria Ikone aus dem Sarg zu entfernen. Sie störte mich ungemein. Nichts gegen Maria (möge sie in Frieden ruhen und im Himmel Partys feiern), aber sie ist nicht "heiliger" als Markus, Paulus, Jakobus, Timotheus, Pastor Arno, Pastor Andi, Pastor Dustin, oder Ordi. Wer gerecht gesprochen wurde durch das Blut Jesu, der ist gerecht. Es gibt nicht "gerechter". Entweder man ist sündlos (also komplett OHNE Sünde), oder eben nicht. Wer heilig gesprochen wird (durch den Glauben, nicht durch seine Werke), der hat keine Sünde mehr, die gegen ihn gehalten wird. Ob das nun Maria oder Paulus oder Ordi ist, spielt keine Rolle. Wieso hockt also eine Maria auf der Brust meiner Bunica?! Lieber ein Bild von ihrem Mann, meinem Bunicu.. oder von ihren Kindern, also meiner Mom und ihrer Schwester. Vielen Dank an dieser Stelle an meine Verwandten, die meinen Einspruch toleriert haben, und "nur noch" ein Kruzifix hingelegt haben. Habe zwar auch dabei ein wenig gemotzt, es aber liegen lassen.

Als ich sagte, dass ich es albern finde zu sagen "Möge der Herr ihre Sünden vergeben." sondern "DANKE, dass der HERR ihre Sünden vergeben HAT." sagte, fragten mich (orthodoxe) Leute, warum ich so denken würde. Ich sagte ihnen, dass unsere Sünden entweder vergeben sind oder nicht - je nach dem, ob wir auf Erden Jesus als unseren Retter angenommen haben. Ein Beten nach dem Tod einer Person käme etwas spät, da zum Zeitpunkt des Todes die Entscheidung bereits feststünde. Da fragten sie mich, warum wir denn dann 40 Tage nach dem Tod einer Person noch einmal einen Gottesdienst halten würden, um für den Toten zu beten, auf dass er/sie DANN erst in den Himmel aufgenommen werde? .. Meine Antwort war simpel: "Gute Frage! Warum tut ihr das? Erklärt IHR es mir, denn in der Bibel steht von solch einem Brauch rein GAR nichts!" .. da waren sie erstmal baff. Ich erklärte ihnen, was die Bibel dazu zu sagen hatte, und bat sie, in ihrem eigenen heiligen Buch mal zu lesen, und rauszufinden, was GOTT, der HERR, dazu zu sagen habe (NICHT der Priester).

Ich durfte das Evangelium drei mal präsentieren und erklären, woran wir als Christen überhaupt glauben, und dass es an der Zeit sei, mal rauszufinden, was von dem, was wir glauben, auch tatsächlich von Gott kommt (also in der Bibel steht), und was nur erfundener Quatsch ist. Bin gespannt, wie viele der anwesenden, die gespannt zuhörten, diesen Rat nun befolgen werden.

Last but not least: Ich danke Gott dem Vater dafür, dass Er mir erlaubt hat Zeugnis zu geben. Sein Name wurde verkündet, Sein Sohn gross gemacht. Ich durfte Leuten erklären, dass es keine Vergebung der Sünden gibt, außer durch das Blut Jesu Christi. Gepriesen sei Gott, dass Er mir diese Möglichkeiten Ihn zu bekennen schenkte - und das vor so vielen Leuten, die ich eigentlich gar nicht kannte! Gott ist gut, und Er baut Sein Reich. Lasst uns hoffen, dass Leute nach Wahrheit suchen und den Ritualen den Rücken kehren, die ggf. von Götzen stammen, die wir nicht mal beim Namen kennen (oder kennen wollen).

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