Samstag, 29. September 2007

Erwachsen werden für die Ehe

Das Thema Ehe hat mich nie sooo sehr beschäftigt. Oft habe ich mich zwar damit auseinandergesetzt und darüber nachgedacht, Bücher drüber gelesen, und in meiner Gedankenwelt darüber rumgesponnen, aber so wirklich "real" war das Thema einfach nie wirklich. Nicht mal dann, als meine erste Freundin mich fragte, ob ich sie heiraten würde. Auch nicht, als ich mit meiner Ex viel über das Thema Ehe redete. Ja, nicht mal dann, als ich Leuten ein recht realistisches Gedanken-Bild von "Ehe" malte, die darüber nachdachten zu heiraten.

Es war zwar immer real, aber ich hatte es schlichtweg nie auf mich bezogen. Jetzt sagten mir mehrere Leute, dass sie denken, dass Gott mich eben nicht zur Ehelosigkeit berufen hat. Ich erhielt von einer mir sehr wichtigen Freundin ein Buch "Gott stiftet Ehen" ausgeliehen. Ich las es innerhalb von ca. 3 Tagen durch. Meine Einstellung zur Ehe ist jetzt viel offener, aber auch viel realistischer.. und somit auch mit wesentlich mehr Befürchtungen verknüpft: Wenn das wirklich irgendwann - vielleicht sogar BALD - für mich dran sein sollte, würde es bedeuten, dass sich mein Leben völlig verändern würde.

Die größte Angst habe ich wohl davor, wirklich erwachsen zu werden. Das tut schon fast weh dies zugeben zu müssen, aber so ist es. Benni, ein mir sehr lieber Freund, sagte einst:
Ordi ist ein kleines, krankes Kind, gefangen im Körper eines Erwachsenen.
So lustig das sich auch anhört, so traurig ist es doch, dass es wahr ist bzw. wahr war. Die Frage ist, ob ich diesem Image gerecht werden möchte, oder ob ich den Schritt ins Erwachsensein wage? Es würde bedeuten, dass ich plötzlich Verantwortung übernehmen müsste. Nicht nur für mich, sondern für einen weiteren Menschen. Vielleicht ist genau das auch das einzige, was mir wirklich Angst macht. Die Angst, jemanden zu enttäuschen und zu verletzen, weil ich keine Ahnung habe, wie man auf jemanden aufpasst.

Versteht mich nicht falsch - ich kann Verantwortung übernehmen und reife Entscheidungen treffen. Ich habe einige Jahre lang mein eigenes Unternehmen geleitet und tat dies recht gut. Jedoch war ich stets nur für mich selbst verantwortlich. Wenn ich Mist baute, so war nur ICH am A**. In einer Ehe zieht man jedoch mehr als nur sich selbst in den Dreck, wenn man Mist baut. Habe ich wirklich, was es braucht, um ein GUTER Ehemann zu sein?! Andere sehen so viel mehr in mir, als ich sehe. Sie trauen mir mehr zu und halten mich in dem Punkt für reifer, als ich ggf. bin. Es erschreckt mich selbst diese Zeilen zu lesen während ich sie tippe.. :(

Ich liebe mein Leben. Ich albere (VIEL ZU VIEL) rum und bin leider viel zu selten ernst. Das alles müsste doch als "erwachsener, reifer Mann" völlig anders werden. Ist es vielleicht DAS, was mir so viel Angst macht? "Erwachsen werden"? Wenn ja, wie wird man diese Angst los? Oder wacht man eines Morgens auf und ist dann plötzlich erwachsen? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich in wichtigen und ernsten Dingen bisher stets gute Entscheidungen getroffen habe und einen klaren Kopf bewahrt habe. Theoretisch ist das was Gutes, aber wird sich dieser Trend in der Zukunft - vor allem in einer Ehe - fortsetzen? Und genau hier kommt wieder meine Befürchtung: Ich weiss es nicht. :(

Möge Gott mir zeigen, was ER mit mir vor hat. Im Moment bin ich echt verwirrt, von Befürchtungen überwältigt, und ziemlich ratlos, was meine private Zukunft angeht.

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