Samstag, 29. September 2007

Dürre im Regen

Es regnet. Es regnet schon seit Tagen. Das grau-in-grau des Himmels könnte einen regelrecht depressiv machen. Praise GOD, dass ich starke sanguinische Züge habe und viele alternative Freudequellen finde. Dennoch ist mir Sonne eine der wichtigsten Mood-Changer überhaupt.

Leider ist trotz all des Regens Dürre. Eine riesige Dürre sogar. Eine geistliche Dürre. Im DLM Kurs ("Das Leben Meistern") langweilte ich mich nur und störte (leider) nur meine Tischnachbarn, so dass diese auch nicht aufpassten (auch wenn sie gar nicht aufpassen wollten, denn es war wirklich langweilig für Leute, die schon etwas länger im Glauben waren). Die Predigten und Andachten, die ich in den letzten Wochen gehört habe, waren alles andere als "powerful". Und mir fehlen meine Freunde, die mich ständig geistlich gesehen herausforderten. Mit denen ich beten konnte und mit denen man im Jimmy John's saß und über Gottes Herrlichkeit staunte. Mir fehlen die Barnabas- und Paulus-mäßigen Charaktere, die bisher so oft um mich waren.

Versteht mich nicht falsch, denn hier habe ich unglaublich liebe Menschen getroffen! Freunde, die ich nicht missen möchte! Zum Teil sogar geistliche Vorbilder, die mich durch ihr Wissen (Arc) oder ihr unglaubliches Gebetsleben (Reggy) sehr beeindruckt und herausgefordert haben. Jedoch sind wir hauptsächlich Freunde. Man tut, was Freunde eben tun. Man hängt ab, man quatscht miteinander, man hat Spaß. Aus welchem Grund auch immer, mir fehlt auf jeden Fall total der geistliche Tritt in den Hintern, den ich sooo oft bekommen habe im letzten Jahr. Die geistliche Herausforderung und das Rechenschaft ablegen vor einem Bruder...

Und wieder erklingen die Worte meines Mentors Chip Collins in meinen Ohren:
Du darfst nicht darauf hoffen, dass dich andere geistlich nähren. Du musst dich, als reifer Christ, selbst nähren. Wenn du eines Tages Pastor bist, bekommst du deine geistliche Nahrung nicht aus der Gemeinde, sondern DU musst sie IHR geben. Um etwas weiterzugeben, musst du aber selbst damit erfüllt sein. Und genau deswegen ist es sooo wichtig, dass du deine Stille Zeit machst, wo DU mit Gott allein bist und DU von Gott und Seinem Wort genährt wirst. Wer sonst sollte dir als christlichen Leiter geistliche Nahrung geben, wenn nicht Gott selbst?
Er hatte so recht. Man kann nicht ständig auf andere hoffen und sie "brauchen". Man muss irgendwann auch geistlich erwachsen werden.

Und genau deswegen ist zur Zeit total die geistliche Dürre in meinem Leben: Weil ich die Stille Zeit total vernachlässigt habe nachdem ich in Deutschland angekommen war. Und das Ergebnis ist schrecklich: Man ist demotiviert, viel zu oft bescheuert-albern, und vor allem geistlich ausgelaugt. Wie sehr ich mich doch nach Gott und Seinem Wort sehne! :( Vielleicht sollte ich einfach jetzt Stille Zeit machen...

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wieso kann man mit Freunden denn nicht auch beten? Muss dazu erst ein Mentor nötig sein?
Wo genau ist das Problem? Hast du sie denn mal danach gefragt, ob ihr zusammen beten könnt? Also ich könnte mir schon vorstellen, dass z. B. die Leute mit denen du zusammenwohnst, auch bereit dazu sind, mit dir gerne zu beten, wenn du sie danch fragst. Ich habe schon mit manchen von ihnen zusammen gebetet. Und so weit ich weiß, machen die doch öfters da Gebetsgemeinschaften oder Worship-Zeiten, oder nicht?
Ich weiß, dass es einem oft schwer fällt, Freunde darauf anzusprechen, weil es ja eine ganz andere Ebene der Freundschaft wäre (die eventuell recht ungewohnt und unangenehm werden ist/könnte). Man öffnet sich ja im Gebet. Tut eventuell Buße. Und das vor Freunden? Willst du dein Gesicht wahren? Deine Masken aufrecht erhalten?
Glaubst du nicht, dass deine Freunde dich eh schon durchschaut haben und dich so kennen, wie du wirklich bist? Nicht nur wie du im Blog wirkst?