Wir hatten am BSB schon so Fächer wie "Gemeindegründung" (Bill Wagner) und auch "Leiterschaft" (Steven Jet). Auch Missiologie, im weitesten Sinne, beschäftigt sich mit Gemeindegründung. Ich selbst habe am Samstag mit 3 weiteren BSB'lern und einem gemeinsamen Freund ein Gemeindegründungsseminar besucht. Heute hatten wir das Fach "Mentoring", in welchem es auch speziell um Mentorbeziehungen im vollzeitigen Dienst, aber insbesondere im Missionsfeld und bei Gemeindeneugründungen geht. Heute morgen hatten wir eine Andacht von einem Gemeindegründer aus Ostdeutschland, der auch das selbe sagte, wie andere Gemeindegründer, die bei uns schon des öfteren Andachten gehalten haben. Der allgemeine Konsens scheint in ALL diesen Fächern, Andachten, Predigten, und Schulungen der gleiche zu sein:
"Du brauchst ein Team! Alleine gehst du unter."
Diese "Erkenntnis", oder Weisheit, oder dieser Rat hat mich ziemlich verdutzt.. Ich würde fast schon sagen, dass er mich
fast verunsichert hat.. Warum? Weil ich allein bin. Ich habe kein Team - ich habe nicht mal eine Ehefrau.. was heißt "nicht mal" - ich habe nicht mal ne Freundin!! Noch krasser ausgedrückt: Ich habe nicht mal eine Person, die auf mich steht oder auch nur den Hauch eines Interesses an mir zeigen würde... Auch "Männer Gottes" an meiner Seite fehlen mir irgendwie, da sich scheinbar sonst niemand nach Indonesien berufen fühlt. Das ist echt blöd, wenn man wirklich ein "Team" braucht.
Die letzten 3 Leute, mit denen ich sprach, erzählten mit etwas von "mind. 2-3 FAMILIEN" sollten gemeinsam gehen. UUAAAAH!! Ich kann nicht mal EINE vorweisen, aber gleich 2-3?? Das Problem ist ja noch, dass keiner sich etwas unter "Indonesien" vorstellen kann. Für viele ist das einfach nur "ein Land ganz weit weg", mehr nicht. Na toll.. Und nu? Kann ich / SOLL ich alleine gehen? Ist das schlau? Fast alle sagen "nein"... und das ist sehr frustrierend, um nicht zu sagen entmutigend und traurig.. Zu all dem gesellt sich dann noch der ständig an mir nagende Satz:
"Wenn ihr keine KLAREN Ruf von Gott habt, geht nicht! Euer Ruf ist manchmal das einzige, was euch noch bleibt, wenn ihr völlig kaputt und fertig seid und aufgeben wollt. Wenn ihr iiirgendetwas anderes tun könnt, dann tut lieber DAS!"
Autsch.. doppel-Autsch, um genau zu sein.. Denn mein "Ruf" ist nicht so klar wie bei Jona oder Paulus. Mein Ruf ist ein inneres Brennen für Evangelisation, Mission und für die Kultur dort. Es ist ein Begeistert-sein für die Leute und für die Gespräche mit ihnen. Es ist aber nicht so, dass Gott akustisch mit mir telefoniert hat...
Kein "klarer" Ruf.. keine Familie.. keine Männer Gottes an meiner Seite.. kein Team.. kein gar nichts... Dafür aber eine Menge Stimmen, die mich gerne hier behalten möchten und mich bitten Gottes Reich hier zu bauen...
Wisst ihr, was ich dazu sage? ...
Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: "Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?" Da sprach ich: "Hier bin ich, sende mich!" Jesaja 6,8
Egal, was Menschen sagen.. Wenn Gott sagt WER? und ich sage ICH! dann sollte man zu seinem Wort und seiner eigenen Entscheidung stehen. Sollte Gott diesen Weg bestätigen (so Gott will), werde ich ihn gehen. Wenn Er aber die Türen zumachen sollte, so geht's natürlich woanders hin - klar. Bis dahin: Bitte betet für mich! Für Klarheit. Für Gottes Willen. Dafür, dass Gott mir Seinen Weg klar zeigt und mich führt,
egal was oder gerade
wegen dem was andere sagen..