Samstag, 12. Juli 2008

Lektionen in Demut

Gott hat mich nicht nur nach Indonesien geschickt, um für Ihn zu arbeiten, sondern primär um an mir zu arbeiten. Gott kennt mich zu gut, so dass Er genau wusste, was nötig ist, um meinen Stolz zu brechen und mich täglich wieder aufs Neue herauszufordern, mein Ego niederzulegen und andere höher zu achten als mich selbst.

Ich bin mit einer Gruppe unterwegs, deren unterschiedliche Charaktere nicht verschiedener sein könnten. Man hat reife und auch nicht so reife Christen dabei - demütige als auch stolze - arbeitswillige als auch faule - gesetzliche als auch moderate und "freie".. Ich für meinen Teil bin leider noch immer viel zu stolz, und Gott zeit mir dies täglich. Er tut dies nicht indem Er mir demütige Menschen an die Seite stellt, sondern indem Er mir stolze Menschen gibt, die ich höher achten soll, als mich selbst. Genau das ist schwer, wenn man Sünden in anderen sieht, die man selbst an sich erkannt hat - wenn andere ihre Sünde jedoch nicht erkennen (oder nicht dran arbeiten), ist es eine um so größere Herausforderung demütig den anderen höher zu achten als sich selbst.

Ich sage nicht, dass ich das besonders gut mache. Ganz im Gegenteil - eigentlich versage ich da sehr oft. Aber manchmal klappts - und Schritt für Schritt bricht der Panzer des Stolzes auf, und die Mauern der Hochmut fangen an zu bröseln. Leider geht das meist nur, wenn man "einstecken" muss und nicht austeilen darf. Sowas tut immer ein bisschen weh - vor allem, weil man es nicht ansprechen kann. Spricht man es an, gibt es einem Genugtuung - diese wiederum nährt den Stolz.

Die Gruppe ist so, wie sie ist, wirklich optimal. Vom menschlichen her gesehen NICHT, aber von Gottes Plan her auf jeden Fall! Ich merke, wie ich geistlich wachse, obgleich ich mich manchmal über einige Leute innerlich aufrege. Aber genau das sind die Momente, in denen ich lernen muss meine Klappe zu halten und einfach mal Demut zu üben.

PS: Um ein harmloses Beispiel zu nennen: Wir gehen irgendwo hin und ich nehme meine Cam mit - und am Ende des Tages gibt es 300 Bilder von allen aus der Gruppe - außer mir. Bei vielen Einsätzen könnte man denken, ich sei gar nicht dabei gewesen - was ich sehr schade finde. Aber eben dieses "sich profilieren" muss ich mir dringend abgewöhen! Ich suche noch viiiiiel zu sehr die Anerkennung von Menschen... Die Anerkennung von Gott, die im Geheimen passiert, ist mir noch lange nicht wichtig genug.. Leider! :(

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