Mir wurden in den letzten Monaten
sehr sehr sehr sehr oft Sachen an den Kopf geschmissen im Sinne von "Ordi, die Bibel sagt, du sollst nicht richten, damit du nicht gerichtet wirst." Ansich stimmt dieser Satz, da er aus
Matthäus 7,1 kommt. Die Frage ist nur, stimmt die
Anwendung dieses Satzes auf die Situationen, in denen er mir an den Kopf geballert wurde?
Ich habe des öfteren mal Kommentare und Fragen gepostet (oft in Blogs von Leuten, die ich kenne), in denen ich auf Probleme Hinweise. Auf Symptome einer Krankheit sozusagen. Wenn ich bemerke, dass jemand zwar "glaubt" mit Jesus zu gehen, aber tatsächlich nur den eigenen Weg verfolgt und Jesus nur dann toll und hip ist, wenn Jesus den eigenen Weg nicht korrigiert, dann wäre es lieblos, falsch, und sündhaft die Person in ihrem Glauben zu lassen, dass alles zwischen ihr und Gott im Reinen ist! Denn das ist es laut Bibel einfach nicht!
Die Frage ist jetzt: Richte ich? Verurteile ich? Bin
ich es denn, der die Person angreift??
Lasst uns doch mal einen Blick in die Bibel werfen: Jesaja, Jeremia, Petrus, Paulus, Jesus, Johannes der Täufer, Hezekiel, Nathan, Mose, Esra, Nehemia, und der ganze andere Clan an Propheten.. Was genau haben die eigentlich gemacht?
Haben sie nicht auf Gott und sein Wort hingewiesen?
Haben sie nicht Sünde angesprochen und beim Namen genannt?
Haben sie nicht die Leute zur Umkehr aufgerufen?
Haben sie nicht denen, die "angeblich" mit Gott gingen (Israeliten), gesagt, dass sie auf dem Irrweg sind?
Haben sie nicht die Leute gewarnt vor dem, was Gott tut, wenn sie von ihren eigenen egoistischen Wegen nicht umkehren?
Vielleicht irre ich mich ja, aber wieso schreibt die Bibel nirgendwo, dass diese Leute "verurteilt" hätten? Stattdessen wird diese Art von Rede "Zurechtweisung" und "Prophetie" genannt. Das Wort, das in Matthäus 7,1 steht (der Vers, den so viele Leute immer wieder gerne missbrauchen) ist jedoch auch als "verdammen" übersetzbar. Was das bedeutet ist dies:
ICH habe kein Recht jemanden zu verdammen oder zu verurteilen. Ich sollte also niemals jemanden aufgeben oder denken, dass Gott diese Person einfürallemal abgeschrieben hat.
Es bedeutet jedoch NICHT, dass ich den Leuten nicht sagen darf, dass das, was sie tun, GEGEN Gott ist und Gott dies NICHT dulden wird! Im Gegenteil, als Christ ist es sogar meine Pflicht ihnen das zu sagen!!!
Wie kann ein Mensch umkehren (sich "bekehren"), wenn er nicht zuersteinmal versteht, dass er sündigt und falsch liegt? Wie kann ein Mensch glauben, dass er Gott angenommen hat, wenn er nicht bereit ist von seinen falschen Wegen abzukehren? Gott annehmen im Sinne von "glauben, dass es Gott gibt und dass Gott die Menschen (inkl. einem selbst) liebt", das ist kein Glauben im christlichen Sinn. Das ist Selbstverarsche! :(
Glauben beginnt dann, wenn wir verstehen, dass wir Vergebung nötig haben und eben NICHT das tun, was Gott gut findet! Die Bibel sagt sogar, dass rein gar nichts Gutes in uns ist! Wie kann dann unser Weg "relativ gut" sein?? Er ist es nicht, egal wie oft uns Menschen bestätigen, dass wir "gute Menschen" sind. Und bevor wir uns nicht vor Gott demütigen und zugeben, dass wir falsch liegen und unser Weg der falsche ist, hat auch noch keine echte Bekehrung stattgefunden. Bekehren bedeutet, dass wir Gott folgen - kompromisslos!!! Das tut eben manchmal (nee.. eigentlich sogar SEHR OFT) echt weh! Wenn DEIN Gott ein Piep-Piep-Hab-dich-lieb-Gott ist, dann sprechen wir hier NICHT vom Gott des Christentums!! Larifari-Knuddelgötter gibt es genug auf der Welt, aber der HERRscher des Universums und der HERR der HEERE (Kriegsherr!) ist auf jedenfall NICHT einer von ihnen! :(
Wenn wir kapieren, dass wir in Demut zu Ihm kommen sollten und unseren Platz nicht neben Ihm sondern zu Seinen Füßen haben, DANN fängt es an *klick* zu machen und wir erkennen, wer wir sind: Ein Hauch im Wind, mehr nicht! (
Hiob 7,7 ;
Psalm 39,6 ;
Psalm 62,10)
Wer sind wir denn, dass wir besser zu beurteilen meinen, was gut für uns ist und was nicht, als Gott selbst, der uns gemacht hat?? Wow!! :(
Ist es falsch zu verurteilen? Ja!
Ist es falsch, Leute darauf aufmerksam zu machen, dass sie ein Leben führen, was Gott scheisse findet? NEIN! Im Gegenteil, es ist sogar wichtig und richtig es zu tun!
Das Entscheidende daran sind 2 Dinge:
1. Mit welcher Herzenseinstellung tue ich dies?
2. WIE bringe ich das rüber?
Die Reihenfolge dieser Punkte habe ich bewusst gewählt:
1. Es ist absolut wichtig, dass unsere Motivation zu korrigieren NICHT aus Selbstherrlichkeit oder Selbstgerechtigkeit kommt! Wer meint andere korrigieren zu müssen "weil man so n toller Hecht ist und alle sollten sich n Beispiel an einem nehmen," der macht dies aus den falschen Motiven! Sein Herz ist nicht rein! :( Weist man jedoch zurecht, weil die Person einem am Herzen liegt und man echt heulen könnte, wenn man sieht, dass die Person zwar "Gott ist soooooo toll!" schreibt, aber hintenrum auf Ihn scheisst, dann ist das Motiv Liebe.
2. Das WIE ist zwar wichtig ("in Liebe"), aber wenn man auch hier wieder in die Bibel schaut, stellt man schnell fest, dass die Art und Weise, wie die Propheten Gottes Warnungen artikulierten, nicht immer ganz das ist, was wir heute mit "in Liebe" verstehen. Das liegt einfach daran, dass wir heute ein wischi-waschi-Denken von Liebe haben! Ich zeige mehr Liebe wenn ich jemanden ruckartig von der Straße reiße und er NICHT überfahren wird, als wenn ich ihn mit Blümchen versuche zu locken und zu überreden! Es sollte ANGEMESSEN sein, jep! Nie zornig, nie erfüllt von Hass. Aber auch nie WEICH! :(
Ich wurde auch schon oft kritisiert, und den jeweiligen Leuten sagte ich auch, dass ihre Aussagen einfach nur gehässig waren und kein bisschen Kritik beinhalteten, mit der ich oder sonstwer etwas hätte anfangen können! Ergebnis: Diese Leute haben entweder aufgehört (destruktiv) zu kritisieren, oder ignorieren mich jetzt.
Wie auch immer: Fakt ist, dass Zurechtweisung und Prophetie im Sinne von Gottes Wahrheit ("Du zeigst keine Symptome einer Errettung!", "Du scheinst mir noch immer verloren zu sein!") KEIN Verurteilen oder Verdammen ist.
Sollte ich mich irren habt ihr hier die Möglichkeit mich eines Besseren zu belehren. Jetzt wisst ihr ja, wie's geht! ;)
Tags: Kritik